„Es macht mich einfach sehr glücklich, hier zu sein und es geschafft zu haben!“ Diese Aussage von Bastian Gerlach steht stellvertretend für alle 22 Absolventen der Berufsbildungsbereiche in der Wetterau. Sie feierten kürzlich ihren Abschluss.
Der Berufsbildungsbereich ist der Einstieg ins Berufsleben für Menschen, die einen erhöhten Unterstützungsbedarf haben: Menschen mit Behinderungen, mit Lernschwäche oder seelischen / psychischen Einschränkungen. Er dient der Berufsorientierung: Die Teilnehmer können sich 27 Monaten lange in verschiedenen Berufsfeldern ausprobieren und arbeiten mit Bildungsbegleitern an ihren individuellen fachlichen und sozialen Fähigkeiten sozialen Kompetenzen. Außerdem nehmen sie an einem auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Berufsschulunterricht teil. In diesem Jahr haben acht Teilnehmer der Schottener Soziale Dienste gGmbH, ein Teilnehmer von der Lebensgemeinschaft Bingenheim und 13 Teilnehmer von der Teilhabe Wetterau gGmbH den Berufsbildungsbereich abgeschlossen. In traditioneller Manier hatten die drei Sozialdienstleister zu einer gemeinsamen Abschlussfeier geladen, um den Erfolg der Absolventen zusammen mit deren Familien, Gästen von den sozialen Trägern, den Berufsschulen, der Politik, der Agentur für Arbeit und dem Regionalmanagement des Landeswohlfahrtsverbandes gebührend zu feiern.
„Sie haben im Berufsbildungsbereich 27 Monate gearbeitet, sich ausprobiert, unterschiedliche Berufsfelder erlebt und eine wertvolle Zeit der Orientierung erlebt. Sie haben Mut bewiesen, Herausforderungen angenommen und sind an Erfahrung gewachsen“, beglückwünschte Markus Haselbauer, Geschäftsführer der Teilhabe Wetterau, die Absolventen. Er sei stolz darauf, dass die Teilhabe Wetterau die jungen Leute auf diesem Weg in Richtung Selbstständigkeit und Selbstbestimmung begleiten durfte. Tobias Höhl, Fachbereichsleiter der Schottener Soziale Dienste, schloss sich den Glückwünschen an: „Es ist immer schön, die Entwicklung im Rahmen des Berufsbildungsbereiches zu sehen“, betonte er. Die Absolventen hätten Durchhaltevermögen und Einsatzbereitschaft gezeigt. „Sie haben es geschafft und darauf können Sie stolz sein“, gratulierte Höhl.
Die Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler freute sich, zum ersten Mal bei der Abschlussfeier dabei zu sein. „Das ist ein großartiger Tag für Sie. Sie haben in den letzten Monaten immer wieder neue Dinge probiert und wurden wahrscheinlich immer mal wieder ins kalte Wasser geworfen. Sie haben erlebt, was funktioniert, und bei manchem bemerkt, dass es nicht so viel Spaß macht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihr Interesse am Ausprobieren und am Lernen von Neuem behalten“, sagte sie. Gleichzeitig lobte sie das Engagement der Sozialdienstleister, das dazu geführt hat, einen so großen Absolventenkreis zu haben. „Sie unterstützen die jungen Menschen und sind damit ein Vorbild für die Gesellschaft“, betonte sie. Im Anschluss überreichte sie die Abschlusszertifikate an die Teilnehmer.
„Das Leben soll Spaß machen und das Leben soll Sinn machen“, sagte Andreas Stolz, Leiter der Beruflichen Schulen am Gradierwerk (BSG) in Bad Nauheim, die seit vielen Jahren mit der Teilhabe Wetterau im Bereich der beruflichen Bildung zusammenarbeitet. Die Zeit, die hinter den Absolventen liegt, sei spannend und abwechslungsreich gewesen, habe Spaß gemacht und Sinn gestiftet.
Nachdem die Tanzgruppe der Lebensgemeinschaft für eine ausdrucksstarke, fantasievolle Darbietung riesigen Applaus bekommen hatte, blickte der Absolvent Bastian Gerlach, der auch die Feier moderierte, auf seine Zeit im Berufsbildungsbereich zurück. Seine Einstellung zum Arbeiten sei am Anfang nicht so toll gewesen: „Ich habe öfter mal verpennt“, gab er zu. In seiner Zeit im Berufsbildungsbereich habe er viel gelernt und sei vor allem selbstständiger geworden. „Ich fahre jetzt mit dem Zug, probiere Sachen aus, traue mir viel mehr zu. Das ist wirklich schön!“
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Die Teilhabe Wetterau fördert, unterstützt und begleitet Menschen mit geistigen und mit schwerst-mehrfachen Behinderungen sowie Menschen mit psychischen oder seelischen Einschränkungen. Gesellschaftliche Teilhabe, berufliche Qualifikation und Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt sind unsere wesentlichen Zielsetzungen.
