Drei Personen mit Kittel, Haarnetz und Handschuhen sitzen an einer Maschine. Sie halten Besteck in den Händen.
Beim Schichtwechsel packen Landrat Jan Weckler, Sina Lupp und Roman Kubla in der Besteckverpackung der Teilhabe Wetterau mit an.

Schichtwechsel in den Reichelsheimer Werkstätten

Beim zweiten Teil des Schichtwechsels haben Jan Weckler, Roman Kubla und Sina Lupp den Arbeitsalltag in den Reichelsheimer Werkstätten der Teilhabe Wetterau erlebt.

Der Schichtwechsel ist ein Aktionstag der Bundesarbeitsgemeinschaft WfbM, an dem Menschen, die in einer sogenannten Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) arbeiten, und Mitarbeitende aus Unternehmen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ihren Arbeitsplatz tauschen und dadurch neue Perspektiven erfahren. Die Teilhabe Wetterau gGmbH hatte am Aktionstag, der im September stattgefunden hat, teilgenommen und für drei Mitarbeiter aus unterschiedlichen Werkstätten Besuche beim Landrat des Wetteraukreises, Jan Weckler, bei der Prokuristin des Baukonzerns Lupp in Nidda, Sina Lupp, und dem stv. Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Oberhessen, Roman Kubla, organisiert. Die drei hatten ihren Gästen jeweils einen spannenden Einblick in ihren Arbeitsalltag gewährt und waren im Gegenzug zu einem Besuch in den Reichelsheimer Werkstätten eingeladen worden.

Wichtige Arbeit: Besteck verpacken

Dort wurden sie kürzlich gemeinsam von den beiden Geschäftsführern der Teilhabe Wetterau, Eva Reichert und Markus Haselbauer, sowie dem Werkstattleiter Sebastian Klipper und dem Mitarbeiter Markus Lindener empfangen. Lindener war zu Besuch bei der Sparkasse Oberhessen gewesen, wo er für eine Stunde in die Rolle des Vorstands schlüpfen durfte. Er freute sich sehr, Herrn Kubla, nun auch seinen Arbeitsplatz persönlich zu zeigen. Zunächst aber wurden die Gäste aufgefordert, richtig anzupacken. In den Reichelsheimer Werkstätten verpacken die Mitarbeiter unter anderem Besteck für das Gesundheitszentrum des Wetteraukreises. Die strengen Hygieneauflagen für diese Arbeit mussten auch die Gäste erfüllen: Hände gründlich desinfizieren, Kittel, Haarnetze und Handschuhe anziehen. Erst danach wurden sie von den Mitarbeitenden an der Verpackungsmaschine begrüßt und in die Arbeit eingewiesen, bevor sie Platz nehmen und die ungewohnte Arbeit selbst ausführen konnten. Das Team war stolz, den Gästen seine Arbeit zu präsentieren. „Was wir hier machen, ist wirklich wichtig“, betonte zum Beispiel Verena Stüber. Alle waren sich einig, dass es in Werkstätten für Menschen mit Behinderung genau darum geht. „Wir ermöglichen den Menschen Teilhabe am Arbeitsleben. Sie haben in einem geschützten und strukturierten Rahmen die Möglichkeit, durch die Arbeit Wertschätzung zu erfahren, und bekommen dabei genau die Unterstützung, die sie benötigen“, erklärte Markus Haselbauer.

Schichtwechsel: Lehrling an der Drehmaschine

Nach einem Rundgang durch die Reichelsheimer Werkstätten, bei dem die Gäste mit vielen verschiedenen Mitarbeitenden sprechen konnten und Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsfelder bekamen, erwartete Markus Lindener die Gruppe in der Metallverarbeitung, wo er für den stv. Vorsitzenden des Vorstandes der Sparkasse Oberhessen ein besonderes Erlebnis vorbereitet hatte und ihn an einer konventionellen Drehmaschine arbeiten ließ. Kubla sagte im Anschluss: „Der Schichtwechsel war für mich eine echte Bereicherung. Markus Lindener schlüpfte vor wenigen Wochen in meine Arbeitsrolle und nun hatte ich die Gelegenheit, als ‚Lehrling‘ in den Werkstätten der Teilhabe Wetterau mitzuwirken. Er hat mir alles toll erklärt und ich konnte viele wertvolle Eindrücke gewinnen. Vor allem, wie wichtig es ist, Menschen durch sinnstiftende Tätigkeiten echte Teilhabe und Integration zu ermöglichen.“

Persönlicher Austausch

Der Schichtwechsel hat aber nicht nur gegenseitige Eindrücke in den Arbeitsalltag ermöglicht: „Kürzlich traf ich Markus auf seinem Arbeitsweg. Wir blieben kurz stehen und unterhielten uns ganz locker. Es war wirklich schön, den Austausch noch einmal auf einer persönlichen Ebene fortzusetzen – einfach ein nettes Gespräch über das, was uns beide bewegt“, betonte Kubla.

Zwei Männer stehen in einer Werkstatt hinter einer Drehmaschine und schauen die Maschine an.
Markus Lindener (rechts) zeigt seinem „Lehrling“ Roman Kubla die Drehmaschine in der Metallverarbeitung.
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